Grundschule Schwabhausen
In unserer Schule soll es jedem gut gehen.
Dazu können alle ihren Beitrag leisten, auch ich und du.

Chronik der Grundschule Schwabhausen


Rektorinnen und Rektoren der Grundschule Schwabhausen: 


  • 1985-2003      Klaus Hoffmann
  • 2003- 2009     Roland Karl
  • 2009- 2015     Nikola-A. Lachner
  • 2015-2018      Irene Fromberger
  • 2018- 2022     Daniela Artmann
  • seit 2022         Sabine Gerhäußer 


 

Bis ins Jahr 1717 lässt sich die Schulgeschichte Schwabhausens zurückverfolgen, wo in einem kleinen "Heißl" 15-18 Kinder von einem Schulmeister Fischer unterrichtet wurden:
"Die Bewohner von Schwabhausen, so erscheint es jedenfalls, erkannten schon damals den Wert einer schulischen Ausbildung. Die Lage an der Salzstraße brachte vielschichtige Aufgaben in den Ort; da konnte es nur von Nutzen sein, wenn man das Lesen, Schreiben und Rechnen beherrschte.
Die ständigen Kriegswirren brachten auch unserem Ort Armut und Not, zudem kam 1772 die Geisel der Pest hierher, so dass wohl die Mittel und auch eine ausreichende Kinderzahl fehlten, um die Schule über die Notjahre hinweg aufrechtzuerhalten."
Wie bedrückend die Not des Lehrers damals war, möge eine Notiz über eine Eingabe von Fischer ans Rentamt Dachau aufzeigen:
"Hab einen ganz schlechten Dienst. Auch die Kirche ist arm. Damit ich und die Familie vor dem Pettel errettet wird, bitt ich um Unterstützung zur Erkaufung von Getreide."
Der damalige Landrichter Steinbeil von Dachau unterstützte den Antrag wie folgt:
"Der Schulmeister hat bloß Einnahmen von Kindern. Im Quatember oft nicht mehr als 15 bis 18 Kinder, im Winter a 15 Kreuzer, im Sommer hat er keine Einnahmen."
Der Landrichter schlug 2 Scheffel Korn als Beihilfe vor. Bewilligt wurde schließlich 1 Scheffel. Da die Schule in seinem eigenen Haus untergebracht war, bat er schließlich 1719 um "Beihilfe zur Reparierung desselben":
"Hab in Schwabhausen ein einfaches, kleines, enges Heißl. Das Heißl braucht Reparatur und soll zugleich etwas erweitert werden".
Der Schulverband Schwabhausen wurde im Jahre 1794 gegründet und setzte sich damals aus den Gemeinden Schwabhausen, Oberroth und Rumeltshausen zusammen. Fast unverändert bestand er bis zur Gebietsreform 1969. Laut Chronik gab es um 1850 durchschnittlich 60 Kinder. Diese waren zu einer Klasse zusammengefasst und wurden in der Werktagsschule unterrichtet. 1891 wurde ein neues Schulhaus gebaut, so dass ab 1. Dezember 1891 der Unterricht in einer "Ober- und Unterabteilung" erfolgte.
In der Festschrift zum 850 jährigen Bestehen der Gemeinde Schwabhausen hat Hauptlehrer Josef Obesser die Schulverhältnisse gegen Ende des 2. Weltkrieges aufgeschrieben:
"In den letzten Kriegsjahren 1944 und 1945 fand nur ein ganz unregelmäßiger Unterricht statt. Auch sorgten oftmals wiederkehrende Fliegeralarme oder von den Behörden veranlasste Kohleferien für Unterrichtsunterbrechungen. Nach dem Einmarsch der Amerikaner im April 1945 wurde das Schulhaus zweckentfremdet und diente ihren Truppen als Quartier. Der Unterricht entfiel nun für mehrere Monate. Der Notunterricht ab September 1945 durch "Schulhelfer", aus den verschiedensten Berufen in mehrtägigen Kursen ausgebildet und recht und schlecht auf ihre pädagogische Arbeit vorbereitet, wurde dann ab Februar 1946 durch von der Regierung eingesetzte vollausgebildete Lehrkräfte übernommen."

 

Der Zustrom von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen ließ bis 1949 die Schülerzahlen auf 272 Kinder ansteigen und dabei standen nur zwei Schulsäle zur Verfügung! Das Schulhaus war von schulfremden Personen belegt, Heizmaterial war knapp, der Unterricht musste deshalb 14 Tage ausfallen. Auf die Dauer ein untragbarer Zustand. Mit einem Kostenaufwand von 19.000 DM wurde die kleine "Turnhalle" (ehemaliger Stadel des Schulhauses) in einen Schulsaal umgebaut.

(Aufnahme 1961)

 

 

Die Zunahme an Schülern führte in den nächsten Jahren wieder zu beengten Verhältnissen mit Schichtunterricht, so dass am 05.03.1962 unter dem damaligen Bürgermeister Arnold der Schulausschuss folgenden Beschluss fasste:
"Umbau des Altbaus, Erweiterung durch einen Neubau und Stellung von Lehrer-Ersatzwohnungen."


Bereits am 04. März 1963 war Baubeginn, am 07. Juni 1963 Richtfest und am 18. Januar 1964 Einweihung mit Landrat Pestenhofer, Schulrat Greska, Bürgermeister Arnold und Schulleiter Hauptlehrer Schreiber. Bei 570.000 DM Kosten umfasste das Schulhaus an der Kirchenstraße nun sechs Lehrsäle, den Außensaal (ehemalige kleine Turnhalle) und die im Kellergeschoss des Neubaus liegende Schulküche.1969 brachte für die Schule Schwabhausen eine einschneidende Änderung: Die Klassen 5-9 wurden nach Erdweg ausgelagert. Schwabhausen besitzt seitdem nur noch eine Grundschule. Zum Schulsprengel kamen nun die Ortsteile Puchschlagen, Rienshofen und Unterhandenzhofen. 1979 folgte Machtenstein und 1980 Arnbach, das zwar seit 1972 zur Gemeinde Schwabhausen gehörend, nun auf Antrag auch schulisch angegliedert wurde.
Eine anfänglich vierklassige Grundschule (1969) entwickelte sich in den nächsten Jahren bis zu einer siebenklassigen mit 153 Schülern im Schuljahr 1983/84. Wieder war Platzmangel! Deshalb führte am 15. März 1984 eine Regierungskommission eine Schulhausbesichtigung durch. Aus zwei Schulräumen im Obergeschoss des Neubaus sollten nun drei Klassenzimmer entstehen. Da es an Nebenräumen fehlte, wurde ferner empfohlen an den Neubau einer Schule zu denken. Nach den Umbaumaßnahmen startete man das Schuljahr 1984/85 mit acht Klassen; somit konnte jeder Schülerjahrgang nun doppelzügig geführt werden. Der Klassendurchschnitt betrug 18,37 Schüler. Mit Beendigung dieses Schuljahres ging der bisherige Schulleiter Josef Obesser in den Ruhestand.
Bereits zu diesem Zeitpunkt war aufgrund der fünfjährigen Prognose über den Schülerstand und Schülerbewegung absehbar, dass für die nächsten Jahre ein weiterer Anstieg der Schülerzahlen zu erwarten war. Die Entscheidung des Gemeinderates mit Bürgermeister Josef Baumgartner durch einen Architektenwettbewerb dem überdurchschnittlichen Wachstum der Gemeinde mit einem Schulhausneubau Rechnung zu tragen, fiel am 29. Januar 1985. Nach langen und heißen Diskussionen, über den endgültigen Standort der neuen Schule am Sportplatzgelände, konnte im Mai 1987 mit dem Bau begonnen werden. 16 Monate später bezogen 160 Kinder zum Schuljahresanfang im September 1988 mit ihren Lehrern das neue Schulhaus an der Augsburger Straße. Bei der Einweihung mit Landrat Christmann, Bürgermeister Baumgartner, den Schulamtsdirektoren Schläger, Beyer und Sikora erteilte auch die Presse die Note "Sehr gut" für das gelungene Bauwerk. Endlich hatte jede Klasse ihr eigenes Zimmer. Neben zwei Gruppenräumen und einem Werkraum stand auch ein Mehrzweckraum zur Verfügung.

Aber Bautätigkeit und Zuzug nach Schwabhausen blieben ungebremst. Schon ein Jahr später wurden drei 1. Schülerjahrgänge eingeschult, in den folgenden Jahren wurden der 2. und 3. Schülerjahrgang dreizügig. So mussten nach und nach der Mehrzweckraum, das Musikzimmer (ehemaliges Archiv) und der Werkraum als Klassenzimmer herhalten. "Neugebaute Schule schon zu klein!" titelte die Presse.


Der Auftrag für einen Erweiterungsbau ging wieder an das Architekturbüro Hartl und Wöhr. Über einen Verbindungsgang sollte der Anbau mit dem bereits bestehenden Baukörper verbunden werden. Während des Baues wurde in die Überlegungen die Unterbringung eines Hortes miteinbezogen. Nach dem Baubeginn im November 1992 konnten schon im März 1994 vier neue Klassenzimmer, ein Handarbeitsraum, ein Musikraum und ein Seminarraum bezogen werden.

Nicht unumstritten war auch hier die Standortfrage - Aufstocken des alten Gebäudes, Anschluss des Neubaus zu den Tennisplätzen oder Erweiterung zur Staatsstraße hin? Letztere Variante setzte sich durch und bei der Einweihungsfeier am 07. Mai 1994 mit stellvertretendem Landrat Blessing, Bürgermeister Mederer, den Schulamtsdirektoren Schläger und Beyer war man voll des Lobes über das architektonisch gelungene Werk.Innerhalb von fünf Jahren erforderte die schwunghafte Entwicklung der Gemeinde Schwabhausen also zwei Schulhausbauten mit einem Gesamtkostenaufwand von rund 10 Mio. DM.


Autor: Roland Karl (Rektor)